Umsetzung & Bau

Das Gute liegt so nahe! Mit der konsequenten Verwendung des Baustoffs Lärchenholz wurde die lokale Bautradition in vorbildlicher Weise fortgeschrieben. Das benötigte Holz stammte ausnahmslos aus Lärchenholzwaldungen vom nahen Rofangebirge. Durch die Verarbeitung des Lärchenholzes beim örtlichen Sägewerk blieb auch die Wertschöpfung im Dorf. Das heimische Lärchenholz schafft zudem ein hohes Identifikationspotenzial der Bewohner mit ihrem Dorfhaus. – Helmut Margreiter, Bürgermeister

In Fortschreibung der lokalen Bautradition wurde ein kompaktes Satteldachhaus in Lärchenholz errichtet. Der längliche Baukörper ist so parallel zur Straße gesetzt, dass zwei klar definierte Außenbereiche entstanden. Zum einen ein nach Süd-Osten ausgerichteter, mit Steinen ausgelegter Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der im Sommer vom Café genutzt werden kann. Zum anderen spannt sich zwischen Schule, Gemeindeamt und dem neuen Gemeindezentrum der eigentliche Dorfplatz auf, der für größere Veranstaltungen genutzt werden kann. Sowohl für die Fassade als auch im Innenausbau wurde konsequent unbehandeltes heimisches Holz verwendet, das aus den Lärchenwaldungen des Rofangebirges stammt und im Dorf verarbeitet wurde. Statische Einfachheit und ein sehr hoher Vorfertigungsgrad der Außenwand- und Deckenelemente garantieren eine kurze Bauzeit. Insgesamt ist das auf den ersten Blick unspektakulär erscheinende Ensemble aus neuem „Dorfhaus“, bestehendem Gemeindehaus und Kirche ein überzeugendes räumliches Beispiel  dafür, wie eine bisher nicht vorhandene Dorfmitte funktionieren kann und kontextuelle Bezüge nachhaltig wirksam werden können.

Quelle: proHolz Salzburg, „Gemeinden bauen mit Holz“, 1. Auflage 2017
Text: Claudia Wedekind

Bauherr: Gemeinde Steinberg am Rofan
Architektur: Bernardo Bader Architekten, Dornbirn
Tragwerksplanung: Merz Kley Partner, Dornbirn
Ausführung: Rieder
Wettbewerb: 2013
Fertigstellung: 2016